Thursday, February 04, 2010

Wird fortgesetzt unter folgender Adresse: http://DharmaBumIIIReise.blogspot.com/

Sunday, December 27, 2009

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Saturday, December 19, 2009

//WL2K Weihnachtsgr=?ISO-8859-1?Q?=FC?=sse von der DHARMA BUM III in der South China Sea :-)

Liebe Freunde!

Fröhliche Weihnachten und einen Guten Rutsch ins Neue Jahr!

Seit über vier Jahren sind wir nun schon mit unserem Boot unterwegs & haben dabei viel gesehen. Wenn ich den Globus in die Hand nehme, kann ich inzwischen unsere Ausgangsposition und unseren derzeitigen Aufenthaltsort gleichzeitig betrachten.

Für die Calvert-Schule muß Aurora Ulani gerade über ihr eigenes Leben schreiben, wobei uns auffiel, wo sie immer ihre Geburtstage (geb. 30.12.2003) gefeiert hat.

1. Taiwan
2. Tortola, BVI
3. Panama
4. Kiribati (damals gab es noch Passatwinde...)
5. Deutschland (Boot lag in Neuseeland)
6. Indonesien oder Singapur

Wir sind ja mal gespannt wie lange sie immer in einem neuen Land Geburtstag feiern kann.

Das letzte Jahr war höchst spannend. Als wir von dem Besuch bei meinen Eltern zurück nach Whangarei kamen, lag natürlich erst einmal jede Menge Arbeit an. Dabei gefiel es uns auf der Werft Norsand recht gut & wir haben viele neue Freunde kennengelernt. Seitdem spukt uns Neuseeland doch recht häufig im Kopf herum, denn es gehört inzwischen zu den Ländern, wo wir uns eventuell niederlassen könnten.

Die Abfahrt war allerdings ein wenig zu dramatisch, denn nach etwa fünf Tagen kamen wir in schlechtes Wetter mit Windgeschwindigkeiten bis zu 58,6 Knoten. Das konnte unser Bimini nicht ab & verabschiedete sich. Ansonsten hatte DHARMA BUM III überhaupt keine Probleme. Wir lieben das schlechte Wetter überhaupt nicht, aber so lange wir selbst keine groben Fehler machen, müßte das Boot fast jedes Wetter problemlos meistern.

Nach 38 Tagen non-stop kamen wir über Vanuatu & Neukaledonien in Darwin an, wo erst einmal wieder Pause angesagt war, da wir uns die Visa & das Cruising Perit für Indonesien besorgen mußten. Die Dinger sind nicht nur extrem nervig, sondern werden auch immer teurer. Man muß damit rechnen, insgesamt so um die 500 Taler (US$) rauszurücken.

Unsere Tochter war sehr beeindruckt vom Territory Wildlife Park, wo fast all die Tiere zu sehen waren, die es in der Gegend so gibt. Hauptattraktionen waren ein großes Salzwasserkrokodil, Süßwasserrochen, Wallabies (kleine Känguruhart), das Aquarium & das Vogelhaus.

Auch griffen wir wieder einmal tief in die Tasche & kauften uns einen 37 Liter Waeco CoolFreeze, da unser alter Kühlschrank zwar noch wunderbar Eiswürfel machte, aber die Milch und alles mögliche andere andauernd schlecht wurde. Den benutzen wir jetzt als "Gemüsekühlschrank", was unerwarteterweise zu noch besserem Essen an Bord führte. Da wir inzwischen zwei Braugefäße an Bord haben, ist Bier ja sowieso kein Problem.

Weiter ging's zum Ashmore Reef, wo wir vor einer unbewohnten Insel lagen, schnorchelten und viele Tiere beobachten konnten. Beim Schnorcheln begegnete ich einem Hai, einer Schildkröte und allen möglichen anderen Viechern. Die haben mich seit eh und je schon besonders fasziniert. Aurora ist da übrigens ganz genau so drauf!

Unvergeßlich blieben auch die Jungs vom dort stationierten Zollkreuzer, die unvergleichlich hilfsbereit und spendabel waren.

Aber wir mußten weiter, denn dort ist immer noch Wirbelsturmgebiet. Wir zuckelten also extrem langsam weiter gen Bali, denn Wind gab es so gut wie keinen und wir halten nichts davon, immer gleich das Röcheleisen anzuschmeißen.

Dort hatten wir richtig Spaß mit der Gezeitenströmung, denn die war dermaßen stark, daß wir selbst mit zwei Motoren nicht dagegen ankamen. Wow! Irgendwie klappte es dann aber doch, nämlich nachdem die Tide in die andere Richtung ging. Die Einfahrt war der helle Wahnsinn, denn um uns herum waren unzählige Schiffe, Boote, Jetskis, Touristendampfer & so eierten wir im Zickzack durch den ganzen Verein, wobei zumindest mir das Herz wieder einmal bis zum Halse schlug. Welch ein Chaos!

In Bali blieben wir nur etwa einen Monat, denn wir waren vorher schon zwei Mal da gewesen & wollten weiter. Wieder lernten wir neue Freunde kennen, die uns ganz neue Einblicke in das Leben in Indonesien gaben. Liping meinte schon, daß sie jetzt ihre Mutter (in Jakarta aufgewachsen) viel besser versteht als ehedem. Ich persönlich war doch ein wenig geschockt, ob der in Indonesien herrschenden Armut und Korruption. Bahar & Hari erzählten da wirklich haarsträubende Geschichten. Beide sind früher Seeleute gewesen & berichteten von Booten, die sie auf dem Meer treibend gefunden hätten, kein Mensch mehr an Bord & alles ausgeschlachtet. Selbst die Maschinen waren nicht mehr drin. Ursprünglich aus Jakarta, sind sie beide ob der katastrophalen Zustände dort nach Bali geflohen.

Als wir dort ausliefen, waren wir mit Hunderten und Aberhunderten von traditionellen Outrigger-Segelbooten konfrontiert, die dazu noch ohne jegliches Licht durch die Gegend fuhren. Ungleich viel mehr Verkehr als selbst am Panama Kanal. Die Nachtwachen wurden anstrengend - uns sollten es während der ganzen Zeit in Indonesien auch bleiben. Außerdem treiben unzählige Baumstämme und ähnliche Sachen in der Gegend herum.

Eigentlich wollten wir dann nach Borneo und die Orang Utans betrachten. Doch hatten wir nicht mit dem Wetter gerechnet. Erst einmal gab es grundsätzlich Gegenstrom & dann etwa 10 Tage Flaute. Dann kamen wir nicht um das Horn von Kumai herum & schließlich bemerkten wir, daß weder Visa noch Cruising Permit für diese Aktion langen würden. Sehr schade, denn darauf hatten wir uns wirklich gefreut.

Dann kamen die "Licht-Fischer", die rings um ihr Boot extra-starke Halogenscheinwerfer angebracht haben, mit denen sie in der Nacht die Fische anlocken. Bis zu 30 Stück um uns herum, dazu andere Fischer, Fähren, Frachter und ab & an auch mal ein Kreuzfahrtschiff. Unser Kutter war oft mitten in der Nacht hell erleuchtet. Bei dem Verkehr beschlossen wir eine enge Stelle weiträumig zu umfahren, denn außerdem war das Wetter eher bescheiden & die Strömung war stark.

An Borneo gerade vorbei geschrammt, bekamen wir dann auch das erste Mal wieder echtes Äquatorwetter zu spüren. Tagelang Gewitterböen mit bis zu 45 Knoten (Sumatras?) und ständig bedecktem Himmel. Dazwischen so gut wie gar kein Wind. Natürlich war gerade Neumond und die Nächte waren stockdunkel, so daß man nicht sehen konnte, ob eine Bö im Anmarsch war oder nicht. Was blieb uns anderes übrig, als nachts zwei Reffs einzubinden & die Rollfock teilweise aufzurollen...

Es sieht fast so aus, als ob wir Weihnachten, Aurora Ulanis 6. Geburtstag und Neujahr auf See verbringen werden. Dann irgendwann ist Singapur angesagt, schließlich Malaysia & Thailand. Und auch eine größere Renovation unseres Dampfers, denn so wie er ist, traue ich mich nicht nach Chagos, Madagaskar & um das Kap der Guten Hoffnung zu segeln.

Liping & Aurora sind wohlauf, die Kleine macht wahnsinnige Fortschritte in der Schule & ist tatsächlich voll dreisprachig. Verstehen, Sprechen, Lesen, Schreiben. Am besten spricht sie Chinesisch, lesen & schreiben kann sie am besten auf Englisch & ich habe ihr vor kurzem "Der kleine Hobbit" sowie "Der Herr der Ringe" in deutscher Übersetzung vorgelesen. Nun redet sie andauernd von Elben, Zauberern, Zwergen, Orcs, Trollen & Balrogs. Ist schon lustig.

Meine beiden schönen Mädels werden mich demnächst für einige Zeit verlassen, um endlich mal wieder die Familie in Taiwan zu besuchen. Ich selbst plane am Boot zu arbeiten, was sowieso am besten geht, wenn ich alleine bin.

Nun sind wir ganz gespannt, was das nächste Jahr so bringen wird & hoffen, daß es für Euch ein unschlagbar gutes Jahr wird.

Hier kann man unsere derzeitige Position einsehen:

http://www.pangolin.co.nz/yotreps/tracker.php?ident=WDC7641

Neuigkeiten gibt es hier:

http://mail.im.tku.edu.tw/~jacobsen/blog/reise.html

Viele liebe Grüße von den drei Dharma Bums

Aurora Ulani, Liping & Holger Jacobsen
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At 12/19/2009 1:32 PM (utc) our position was 00°03.52'N 107°38.36'E

Thursday, October 29, 2009

Ashmore Reef

Wir segeln gerade zwischen zwei Oel-Foerderplatformen bei Jabiru durch & die Timor See ist hier nur so um die 100 Meter tief. Ueberhaupt erinnert die Segelei hier eher an eine Hafenrundfahrt. Es gibt keine wirkliche Ozeanduenung, jeden Tag kommt ein Flieger der CoastWatch vorbei und auch sonst geht hier alles sehr zivilisiert zu. :-)

Slipmaster Kevin von Norsand schrieb, dass die AUSTRALIS, die mit uns zusammen dort an Land stand, inzwischen schon Kap Horn passiert hat. Als ich erstaunt zum Globus griff, sah ich dann auch, dass es von Whangarei bis zur Suedspitze Amerikas auch nicht weiter ist als von Whangarei nach Bali. Die Welt ist irgendwie kleiner geworden... Waere ja auch mal interessant gewesen, in die andere Richtung zu segeln. Das hat Kaspar von der CELUANN uebrigens vor, denn er will unbedingt wieder zurueck in den Pazifik. Aurora haelt ebenfalls sehr viel von einer Umkehr, denn sie schwaermt nach wie vor vom "Territory Wildlife Park", wo es so viele Tiere gab.

Wir dagegen planen zum Ashmore Reef zu segeln, um dort ein paar Tage Pause zu machen. Liping meint, wir waeren zu faul & zu langweilig, denn wir segeln ja immer nur und halten selten irgendwo an. Da hat sie natuerlich Recht. Ich haette es frueher nie fuer moeglich gehalten, aber inzwischen gefallen mir die langen Segeltoerns wirklich am besten. Ist irgendwie fast einem Urlaub aehnlich, denn sobald der Anker unten ist, geht es immer gleich los mit dem Stress. Beiboot & Aussenborder muessen klariert werden (ein Tag Arbeit), Behoerdenkram muss erledigt werden (noch ein Tag), Proviant, Propan, Diesel, Wasser usw. usf. muessen gebunkert werden (viele weitere Tage), Materialien fuer's Boot muessen gekauft werden, Reparaturen sind eigentlich fast immer faellig und so geht schnell ein Monat vorbei. Nur auf See hat man gar keine Zeit fuer all diesen Unsinn. Solange das Wetter halbwegs mitspielt, ist das Leben wirklich angenehm.

Morgens ist erst einmal Unterricht fuer Aurora Ulani faellig, dann gibt es bald Mittag & die taeglichen Navigationsuebungen. Nachmittags folgt meist ein kleines Nickerchen, es sein denn "die Brauerei" nimmt mich in Anspruch. Die Kosten sind ueberhaupt frecherweise auf 12 ¢ (Ami Taler) fuer ein grosses Glas Bier gestiegen. Liping sagt schon, dass es langsam Zeit wird, dass wir in das Land des Mekong Whiskys (Thailand) kommen. <Grins> Dort planen mich meine beiden Huebschen voruebergehend zu verlassen, um mal wieder die Oma in Taiwan zu besuchen.

So, nun muss ich langsam Schluss machen, denn meine Batterien sind schon wieder bei 12,35 Volt angelangt. Trotzdem werde ich versuchen es strommaessig bis zum Sonnenaufgang auszuhalten.

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Gestern haben wir das Beiboot klariert & waren hinterher schwimmen. Dabei bemerkten wir, dass unsere Glasfiberreparaturen in Neuseeland nicht erfolgreich waren. Ausserdem haben wir mal wieder eine ganze Menge Wasser im Saildrive - und zwar in dem, der von den Volvo-Fritzen repariert wurde. ;-(
Heute morgen dann zu einer unbewohnten Insel im Ashmore Reef Naturschutzpark & heute nachmittag ein weiteres Mal. Das erste Mal war gerade Ebbe & wir konnten einen zehnarmigen orangeweiss gestreiften "Rennseestern" und zahlreiche Einsiedlerkrebse mit blauen Augen beobachten, die ausschliesslich in Turmschnecken hausten und immer im flachen Wasser blieben. Beim zweiten Mal war Flut und dieses Mal fanden wir diverse Nautilusschalen, Sepia, ein Wrack von einem Holzboot und konnten zahlreiche Einsiedlerkrebse mit schwarzen Augen betrachten. Diese leben in runden Schneckenhaeusern und leben hauptsaechlich an Land. Neun davon stolzieren jetzt im Cockpit herum, wo sie von Aurora betreut werden. Ein grosser heisst Opa und ein noch groesserer Urgrossvater. :-)

Nach Einbruch der Dunkelheit planen wir ein weiteres Mal auf die Insel zu gehen, um zu versuchen die Schildkroetenbabies beim Schluepfen zu beobachten. Wer weiss, vielleicht haben wir ja Glueck! Sonst bleiben wir einfach ein paar Tage laenger hier. Ist doch viel interessanter als die "kommerziellen" Drachen (Warane) auf der Insel Komodo. So nennt Liping die Viecher, seit sie eine Touristenattraktion geworden sind.

So, jetzt will ich erst einmal schnorcheln gehen, denn sonst wird es zu spaet!

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Bei Einbruch der Dunkelheit waren wir tatsaechlich los, um bei Ebbe ein weiteres Mal zum West Island vom Ashmore Reef Naturschutzpark an Land zu gehen. Im Beiboot leuchteten zwei Solarlampen & wir liessen es in flachem Wasser vor Anker zurueck. Bald sahen wir silberfarbene Strandkrabben duch die Gegend flitzen, die von unseren Kopflampen (nur eine LED) ganz geblendet stehen blieben. Auch eine weitere an Land lebende Sorte grosser roter Einsiedlerkrebse konnten beobachtet werden. Es wimmelte direkt vor Leben. Nur Schildkroetenbabies suchten wir vergeblich und bald war es Zeit zum Dinghy zurueck zu wandern, denn die Flut kam.

Das Ganze wurde dann recht dramatisch, da Aurora nicht mehr laufen konnte & ich schon befuerchten musste, die Nacht auf der Insel zu verbringen. Am Ende fiel ich dann in Laufschritt, um das Beiboot zu holen & kam dort an, waehrend es im flachen Wasser duempelte. Das war genau das richtige Timing, denn kurz darauf fing das Wasser an ernsthaft zu steigen.

Freitag durfte ich dann mal wieder eine Luke insten, wobei mir der Dremel sehr nuetzlich war. Abends kamen die Jungs vom Zoll auf ein Bier vorbei, denn ich wollte mich dafuer bedanken, dass sie zu uns raus gefahren waren und uns auch bis zur Muringboje gelotst hatten. Beim Zoll gibt es im Gegensatz zur Marine ueberhaupt gar kein Bier an Bord, so dass die Zoellner sich sehr ueber mein selbst gebrautes Dunkelbier gefreut haben. Zwischendurch waren wir immer mal wieder am Strand oder am Riff schnorcheln. Ausser einem Hai habe ich auch eine Meeresschildkroete getroffen. Vor lauter Erstaunen bruellte ich "Coooool!" in meinen Schnorchel, was diese zum Anlass nahm einen weiten Bogen um mich zu machen.

Die ganze Zeit hier litt ich unter Kopfschmerzen, Gleichgewichtsstoerungen und Sehschwierigkeiten, so dass ich auch jetzt noch nicht 100%ig fit bin. Aurora ging es natuerlich blendend & Liping fing sich einen saftigen Sonnenbrand ein.

Sonnabend musste ich erst einmel zwei Ventilatoren insten bzw. ersetzen, denn bei 40°C im Schatten war es den Maedels denn doch zu warm in ihrer Kabine. Bei der Toilette war ich nicht so erfolgreich, denn Liping in ihrem Ueberschwang hatten das Edelstahlrohr (!) abgebrochen und ohne Werkzeug bekam ich es nicht aus der Pumpe heraus. So benutzen meine beiden Schoenen nun auch die hintere Toilette. Wie gut, dass wir nicht nur eine haben!

Die Zoellner kamen wieder vorbei, um uns eine Kiste mit Sprudel und Suessigkeiten zu bringen. Eigentlich wollten sie uns auf ihren Zollkreuzer einladen, aber das ging nicht, da die Marine gerade da war, um ein Boot mit illegalen Einwanderern abzufangen. Wir hoerten die Navy-Jungs ueber Funk: "Stop your illegal activities immediately! You are breaking Australian law!" Ausser der Marine waren auch noch etliche Flieger am Himmel und so waren die Jungs voll beschaeftigt. Das Einwandererboot wurde inzwischen verbrannt & die Leute werden zu Christmas Island zu einem Fluechtlingslager gebracht. Etliche Navy-Fritzen schlafen nun auf dem Zollkreuzer.

Auch ansonsten war einiges los. Wir trafen einen Kameramann, einen Wissenschaftler und deren Assistenten, denn eine der benachbarten Foerderplattformen hat ein Leck und nun haben alle Muffe, dass das Oel hier auf's Riff treibt. Die Oelfirma hat die Jungs hier rausgeschickt, extra ein Schiff angeheuert und schon ueber 10.000 Liter Diesel fuer dieses Projekt verbrannt.

Am Sonntag dann habe ich mich daran gemacht, das Beiboot und den Aussenborder wieder hochzuholen und vernuenftig zu sichern. Maschinen versorgen, auf die Flut warten und schon ging es wieder los in Richtung Bali. Unsere Karten der Lagune waren eindeutig falsch (dabei sind sie von 2005) und einmal wurde es verdammt flach, obwohl wir versuchten genau nach den GPS Koordinaten (Track) zu fahren auf denen wir hereingelotst wurden. Ueber Funk verabschiedeten wir uns noch beim Zoll und nun schaukeln wir hier wieder ohne Wind in der Gegend rum.

Da die Motoren ja nun beide fluegellahm sind, wird es wohl noch eine ganze Weile dauern, bis wir in Bali ankommen. Das macht allerdings so gut wie gar nichts, denn wir haben genuegend Vorraete, Wasser und so. Und eMails kann ich zur Zeit auch nur an Leute schicken, die mir in letzter Zeit geschrieben haben, da aufgrund eines doppelten Computer-Malheurs alle eMail Adressen futsch sind.

Die letzten paar Tage muessen wir im Dunklen besonders aufpassen, denn hier fahren ueberall kleine Indonesische Fischerboote aus Makassar herum. Komplett ohne jegliches Licht.

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At 10/29/2009 12:15 PM (utc) our position was 10°29.54'S 119°19.37'E

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Saturday, August 01, 2009

Holli068/2009 - So., 2.8.'09

Moin to Hus, Sonntag, der 2. August 2009

Heute sind wir drei Wochen auf See.

Die letzte Nacht verlief hier eher aufregend. Wir segeln immer noch in der Südpazifischen Konvergenzzone, will heißen Wolken, Regen & stürmischer Südostpassat. Den Nachmittag hatte ich damit verbracht 26 Literflaschen zu sterilisieren, was bei dem Gewackel ungeahnten Muskelkater zur Folge hat. Man muß sich ja bei jeder Welle irgendwo abstemmen, um den Mist nicht überall zu verschütten. Alles will immer umkippen und schwappt generell durch die Gegend. Auf meiner Nachtwache war ich dann auch ziemlich K.O. und konnte nur noch an Schlaf denken.

Wie so oft surften wir auf einer Welle mit über 10 Knoten durch die Gegend, als auf einmal lautes Geschepper aus der Kombüse und großes Geschrei aus der Kabine meiner Mädels erklang. Aurora war es zu heiß geworden & so hatte sie Liping so lange genervt, bis diese eine Luke nach außen öffnete. Ein folgenschwerer Fehler, denn dieses Mal kam keine Gischt rein - was an sich schon genug Streß verbreitet - sondern richtig viel blaues Wasser. Die beiden schwammen auf einmal in einer salzigen Suppe! Fand ich nicht wirklich Klasse, denn Liping hat auch so schon genug zu tun, zumal Aurora mit 5 1/2 Jahren ja jetzt in die erste Klasse geht. Mit Schultüte! :-)

Doch damit nicht genug. Als ich gegen 1:00 Uhr morgens meine Freiwache antrat und mich auf den wirklich höchst notwendigen Schlaf freute, gab es eine weitere große Welle, die dieses Mal einen massiven Kurzschluß verursachte. Die Spannung fiel in Sekundenschnelle von 12,7 Volt auf etwa
11 Volt ab, der "Low Voltage" Alarm piepte wie verrückt und ich hatte Angst, daß mir der Kahn abfackelt. Außerdem geht ohne Strom auch der Autopilot, der GPS Chart-Plotter, die Pumpen, die Lichter, das Gas, die Funke, der Computer und alles mögliche andere nicht...

Konnte aber nichts finden. Die beiden Rauchmelder blieben ebenfalls still und die Spannung normalisierte sich wieder - nur mit dem Schlaf wollte es nicht so recht werden. Liping meint allerdings, daß der Windgenerator, der seit einiger Zeit Zicken macht, jetzt wieder viel besser lädt. Der Windanzeiger zeigt dafür zur Zeit überhaupt gar nichts mehr an. Ist aber auch nicht wirklich notwendig, so ein Teil. Wenn es zuviel Wind wird, reffen wir ganz automatisch, ganz egal was die Instrumente sagen.

Heute morgen um 7:00 Uhr Ortszeit (20:00 Uhr UTC) ging es ans Netz, wo ich folgendes berichten konnte:

16°53' S, 161°49'O, Kurs 291° (true) mit 7 Knoten, Wind SO 20 Knoten, Welle SO 2,5 Meter, und 8/8 Bewölkung. Barometer 1014 hPa, 25°C und 70% relative Luftfeuchtigkeit. Detlef auf der KIRA VON ZELLE sagte mir, daß Wind und Regen eher noch zunehmen würden, da wir genau in den Kern der Intertropischen Konvergenzzone (ITCZ) hineinsteuern würden. Erst ab Dienstag könnten wir mit einer Wetterbesserung rechnen. Macht aber auch nichts. Wir sind schon ganz froh, daß die "Squalls" hier eher harmlos sind und der Wind immer schön von hinten kommt. Wissen wir auch erst so richtig zu schätzen, seit wir fast ein Jahr im Zentralpazifik verbracht haben.

Das war erst einmal wieder alles aus dieser Gegend.

Wir wünschen einen schönen Sonntag!

Viele Grüße von Aurora Ulani, Liping & Holg
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At 8/1/2009 9:08 PM (utc) our position was 16°51.17'S 161°41.87'E

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Monday, July 27, 2009

Pangolin Position Tracker

Since we left New Zealand our position can be found under http://www.pangolin.co.nz/yotreps/tracker.php?ident=WDC7641 instead of the old link.

Unsere Position ist seit wir Neuseeland verlassen haben unter http://www.pangolin.co.nz/yotreps/tracker.php?ident=WDC7641 zu finden und nicht mehr unter dem alten Link.
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At 7/27/2009 7:43 AM (utc) our position was 22°27.50'S 170°33.36'E

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Wednesday, July 22, 2009

Holg wieder auf See - 26=?ISO-8859-1?Q?=B022.17'S 175=B0?=03.82'O

26°22.17'S 175°03.82'O

Moinsen,

Gerade waren wir wieder im Wasser, so erzählte man uns Horrorgeschichten über einen nahenden Sturm mit bis zu 70 Knoten. Ich hoffte die ganze Zeit, daß unsere Freunde uns wohl ein bißchen erschrecken wollten, aber dem war leider nicht so. Ist schlecht für die Nachtruhe, so was! Doch der neue schwere Bügelanker hielt prima und grub sich immer tiefer in den Schlamm ein. An unserem geschützten Ankerplatz im Fluß maßen wir immer noch 50 Knoten.

Gerade noch in letzter Minute verkauften wir unser Auto & dann hatten wir es plötzlich ganz eilig, denn eines der seltenen Wetterfenster tat sich auf. Dank der "Paihia Bombe", eines Anti-Seekrankheits-Cocktails, ging es uns allen recht gut obwohl die Restdünung des Sturmes den ersten Tag recht holperig machte. Am vierten Tag auf See meinte unser Wetterguru allerdings, daß es "haarig" für uns werden könnte.

So kam es dann auch. Das Wetter wurde schlechter und schlechter und als der Wind kontinuierlich mit 40 Knoten oder mehr blies, holte ich alle Segel runter. Meine beiden Mädels waren furchtbar seekrank, der Windgenerator arbeitete sich lose und das Bimini-Sonnendach hielt der Kraft des Windes nicht mehr statt. In den Spitzen heulte es mit 60 Knoten. Drinnen war alles total naß und das Chaos war unbeschreiblich. DHARMA BUM III hielt sich allerdings ganz wacker und wieder einmal zeigte sich, daß unser Kahn wirklich schweres Wetter sehr gut ab kann. Das Vertrauen in unsere Kiste steigt dadurch immer mehr. Das war der Tag an dem unser Freund Martin in Ilan, Taiwan, ertrunken ist. Für uns war der Spuk glücklicherweise nach nur 36 Stunden vorbei.

Die letzten paar Tage war das Wetter so, wie wir es uns wünschen. Sehr leichte Winde und eine ruhige See. Wir kommen kaum vorwärts, aber darauf legen wir ja - im Gegensatz zu fast allen anderen Seglern - fast gar keinen Wert. Wir waren damit beschäftigt unsere schwimmende Tropfsteinhöhle trocken zu legen und diverse Sachen zu reparieren. Der KISS Windgenerator ist festgelascht, das Bimini ist auch wieder oben und die Maschinen sind gewartet. An der Elektrik habe ich (wieder mal) ein paar Änderungen vorgenommen, denn Strom ist nach wie vor Mangelwaren an Bord.

Jetzt überlegen wir uns gerade, ob wir wie geplant in Richtung Torresstraße, Darwin und Madagaskar weitersegeln sollen. Dann nämlich könnte unsere Weltumsegelung - und damit dieser Lebensstil - schon in einem Jahr beendet sein. Oder aber wir biegen ab in Richtung Asien, um unseren Kahn erst einmal wieder richtig auf Vordermann zu bringen. Die dritte Möglichkeit wäre eine weitere Saison auf den Südseeinseln in Vanuatu und den Solomonen mit unseren Freunden von der WAKATAITEA und der ZANGEZI. Lagerfeuer am Strand, Schnorcheln, freundliche Insulaner und all die Sachen, die wir jetzt schon vermissen, obwohl wir den Pazifik ja noch gar nicht verlassen haben. Eines ist nämlich klar: Wenn wir durch die Torresstraße durch sind, wird es für uns kein Zurück mehr geben. Wieder mal eine schwierige Entscheidung. Vielleicht werden wir sie schlicht und einfach dem Wind überlassen. :-)

Viele Grüße von Aurora Ulani, Liping & Holg - DHARMA BUM III

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