Sunday, December 27, 2009

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Saturday, December 19, 2009

//WL2K Weihnachtsgr=?ISO-8859-1?Q?=FC?=sse von der DHARMA BUM III in der South China Sea :-)

Liebe Freunde!

Fröhliche Weihnachten und einen Guten Rutsch ins Neue Jahr!

Seit über vier Jahren sind wir nun schon mit unserem Boot unterwegs & haben dabei viel gesehen. Wenn ich den Globus in die Hand nehme, kann ich inzwischen unsere Ausgangsposition und unseren derzeitigen Aufenthaltsort gleichzeitig betrachten.

Für die Calvert-Schule muß Aurora Ulani gerade über ihr eigenes Leben schreiben, wobei uns auffiel, wo sie immer ihre Geburtstage (geb. 30.12.2003) gefeiert hat.

1. Taiwan
2. Tortola, BVI
3. Panama
4. Kiribati (damals gab es noch Passatwinde...)
5. Deutschland (Boot lag in Neuseeland)
6. Indonesien oder Singapur

Wir sind ja mal gespannt wie lange sie immer in einem neuen Land Geburtstag feiern kann.

Das letzte Jahr war höchst spannend. Als wir von dem Besuch bei meinen Eltern zurück nach Whangarei kamen, lag natürlich erst einmal jede Menge Arbeit an. Dabei gefiel es uns auf der Werft Norsand recht gut & wir haben viele neue Freunde kennengelernt. Seitdem spukt uns Neuseeland doch recht häufig im Kopf herum, denn es gehört inzwischen zu den Ländern, wo wir uns eventuell niederlassen könnten.

Die Abfahrt war allerdings ein wenig zu dramatisch, denn nach etwa fünf Tagen kamen wir in schlechtes Wetter mit Windgeschwindigkeiten bis zu 58,6 Knoten. Das konnte unser Bimini nicht ab & verabschiedete sich. Ansonsten hatte DHARMA BUM III überhaupt keine Probleme. Wir lieben das schlechte Wetter überhaupt nicht, aber so lange wir selbst keine groben Fehler machen, müßte das Boot fast jedes Wetter problemlos meistern.

Nach 38 Tagen non-stop kamen wir über Vanuatu & Neukaledonien in Darwin an, wo erst einmal wieder Pause angesagt war, da wir uns die Visa & das Cruising Perit für Indonesien besorgen mußten. Die Dinger sind nicht nur extrem nervig, sondern werden auch immer teurer. Man muß damit rechnen, insgesamt so um die 500 Taler (US$) rauszurücken.

Unsere Tochter war sehr beeindruckt vom Territory Wildlife Park, wo fast all die Tiere zu sehen waren, die es in der Gegend so gibt. Hauptattraktionen waren ein großes Salzwasserkrokodil, Süßwasserrochen, Wallabies (kleine Känguruhart), das Aquarium & das Vogelhaus.

Auch griffen wir wieder einmal tief in die Tasche & kauften uns einen 37 Liter Waeco CoolFreeze, da unser alter Kühlschrank zwar noch wunderbar Eiswürfel machte, aber die Milch und alles mögliche andere andauernd schlecht wurde. Den benutzen wir jetzt als "Gemüsekühlschrank", was unerwarteterweise zu noch besserem Essen an Bord führte. Da wir inzwischen zwei Braugefäße an Bord haben, ist Bier ja sowieso kein Problem.

Weiter ging's zum Ashmore Reef, wo wir vor einer unbewohnten Insel lagen, schnorchelten und viele Tiere beobachten konnten. Beim Schnorcheln begegnete ich einem Hai, einer Schildkröte und allen möglichen anderen Viechern. Die haben mich seit eh und je schon besonders fasziniert. Aurora ist da übrigens ganz genau so drauf!

Unvergeßlich blieben auch die Jungs vom dort stationierten Zollkreuzer, die unvergleichlich hilfsbereit und spendabel waren.

Aber wir mußten weiter, denn dort ist immer noch Wirbelsturmgebiet. Wir zuckelten also extrem langsam weiter gen Bali, denn Wind gab es so gut wie keinen und wir halten nichts davon, immer gleich das Röcheleisen anzuschmeißen.

Dort hatten wir richtig Spaß mit der Gezeitenströmung, denn die war dermaßen stark, daß wir selbst mit zwei Motoren nicht dagegen ankamen. Wow! Irgendwie klappte es dann aber doch, nämlich nachdem die Tide in die andere Richtung ging. Die Einfahrt war der helle Wahnsinn, denn um uns herum waren unzählige Schiffe, Boote, Jetskis, Touristendampfer & so eierten wir im Zickzack durch den ganzen Verein, wobei zumindest mir das Herz wieder einmal bis zum Halse schlug. Welch ein Chaos!

In Bali blieben wir nur etwa einen Monat, denn wir waren vorher schon zwei Mal da gewesen & wollten weiter. Wieder lernten wir neue Freunde kennen, die uns ganz neue Einblicke in das Leben in Indonesien gaben. Liping meinte schon, daß sie jetzt ihre Mutter (in Jakarta aufgewachsen) viel besser versteht als ehedem. Ich persönlich war doch ein wenig geschockt, ob der in Indonesien herrschenden Armut und Korruption. Bahar & Hari erzählten da wirklich haarsträubende Geschichten. Beide sind früher Seeleute gewesen & berichteten von Booten, die sie auf dem Meer treibend gefunden hätten, kein Mensch mehr an Bord & alles ausgeschlachtet. Selbst die Maschinen waren nicht mehr drin. Ursprünglich aus Jakarta, sind sie beide ob der katastrophalen Zustände dort nach Bali geflohen.

Als wir dort ausliefen, waren wir mit Hunderten und Aberhunderten von traditionellen Outrigger-Segelbooten konfrontiert, die dazu noch ohne jegliches Licht durch die Gegend fuhren. Ungleich viel mehr Verkehr als selbst am Panama Kanal. Die Nachtwachen wurden anstrengend - uns sollten es während der ganzen Zeit in Indonesien auch bleiben. Außerdem treiben unzählige Baumstämme und ähnliche Sachen in der Gegend herum.

Eigentlich wollten wir dann nach Borneo und die Orang Utans betrachten. Doch hatten wir nicht mit dem Wetter gerechnet. Erst einmal gab es grundsätzlich Gegenstrom & dann etwa 10 Tage Flaute. Dann kamen wir nicht um das Horn von Kumai herum & schließlich bemerkten wir, daß weder Visa noch Cruising Permit für diese Aktion langen würden. Sehr schade, denn darauf hatten wir uns wirklich gefreut.

Dann kamen die "Licht-Fischer", die rings um ihr Boot extra-starke Halogenscheinwerfer angebracht haben, mit denen sie in der Nacht die Fische anlocken. Bis zu 30 Stück um uns herum, dazu andere Fischer, Fähren, Frachter und ab & an auch mal ein Kreuzfahrtschiff. Unser Kutter war oft mitten in der Nacht hell erleuchtet. Bei dem Verkehr beschlossen wir eine enge Stelle weiträumig zu umfahren, denn außerdem war das Wetter eher bescheiden & die Strömung war stark.

An Borneo gerade vorbei geschrammt, bekamen wir dann auch das erste Mal wieder echtes Äquatorwetter zu spüren. Tagelang Gewitterböen mit bis zu 45 Knoten (Sumatras?) und ständig bedecktem Himmel. Dazwischen so gut wie gar kein Wind. Natürlich war gerade Neumond und die Nächte waren stockdunkel, so daß man nicht sehen konnte, ob eine Bö im Anmarsch war oder nicht. Was blieb uns anderes übrig, als nachts zwei Reffs einzubinden & die Rollfock teilweise aufzurollen...

Es sieht fast so aus, als ob wir Weihnachten, Aurora Ulanis 6. Geburtstag und Neujahr auf See verbringen werden. Dann irgendwann ist Singapur angesagt, schließlich Malaysia & Thailand. Und auch eine größere Renovation unseres Dampfers, denn so wie er ist, traue ich mich nicht nach Chagos, Madagaskar & um das Kap der Guten Hoffnung zu segeln.

Liping & Aurora sind wohlauf, die Kleine macht wahnsinnige Fortschritte in der Schule & ist tatsächlich voll dreisprachig. Verstehen, Sprechen, Lesen, Schreiben. Am besten spricht sie Chinesisch, lesen & schreiben kann sie am besten auf Englisch & ich habe ihr vor kurzem "Der kleine Hobbit" sowie "Der Herr der Ringe" in deutscher Übersetzung vorgelesen. Nun redet sie andauernd von Elben, Zauberern, Zwergen, Orcs, Trollen & Balrogs. Ist schon lustig.

Meine beiden schönen Mädels werden mich demnächst für einige Zeit verlassen, um endlich mal wieder die Familie in Taiwan zu besuchen. Ich selbst plane am Boot zu arbeiten, was sowieso am besten geht, wenn ich alleine bin.

Nun sind wir ganz gespannt, was das nächste Jahr so bringen wird & hoffen, daß es für Euch ein unschlagbar gutes Jahr wird.

Hier kann man unsere derzeitige Position einsehen:

http://www.pangolin.co.nz/yotreps/tracker.php?ident=WDC7641

Neuigkeiten gibt es hier:

http://mail.im.tku.edu.tw/~jacobsen/blog/reise.html

Viele liebe Grüße von den drei Dharma Bums

Aurora Ulani, Liping & Holger Jacobsen
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At 12/19/2009 1:32 PM (utc) our position was 00°03.52'N 107°38.36'E